Flamencomesse

Mehr als nur eine Tugend aus Not geboren war die Flammencomesse in der Abendmesse des letzten Septembersonntags. Nach einem Jahr war er wieder da: Rubin de la Ana. Seine kräftige Stimme und sein Gitarrenspiel erfüllte den Kirchenraum, der – unter Beachtung der Corona-Bedingungen – prall gefüllt war. Wie immer zog die Gemeinde zu Beginn und gegen Ende nach draußen, um dort Eingangslied und Gloria, sowie Dank- und Schlusslied zu singen.

Alle weiteren Lieder steuerte Rubin mit seiner Gitarre und seiner Stimme bei, der direkt vor der Ostwand für alle gut sichtbar Platz genommen hatte. Aufgrund der Nähe des Spanischen zum Latein dürften auch viele, die kein Spanisch verstehen verstanden haben, wo die Liturgie gerade ist.

In der Ansprache kam P. Hösl auf den sog. Philipperhymnus zu sprechen: Ein urchristliches Gedicht, das der heilige Paulus bereits als Tradition übernahm und in seinen Brief an die Gemeinde in Griechenland zitierte. In besagtem Hymnus, der uns ganz nahe an die Stunde Null, an Kreuz und Auferstehung Jesu, heranführt wird besonders deutlich, dass die Urchristen „groß“ von Christus dachten! Am Anfang der christlichen Verkündigung steht eben nicht der – wenn auch – besondere Mensch Jesus aus Nazareth, sondern der präexistente, menschgewordene und erhöhte Christus.

Herzlichen Dank an Frau Gertlich, die einmal mehr den Kontakt hergestellt und das „Libretto“ erstellt hatte, so dass auch diejenigen der Messe gut folgen konnten, die nicht zum katholischen Stammpublikum gehören. Organist Andreas Winkler steuerte wie immer die Gemeindelieder bei. Die Flamencomesse ist auch ein Beispiel dafür, wie man mit kreativen Ideen Beschränkungen – wie jetzt durch Corona – ausgleichen kann und auch in diesen Zeiten schöne Gottesdiensterlebnisse möglich sind.

P. Manfred Hösl SJ