Mit Gebet und Gebell

Bei wärmenden Sonnenstrahlen haben sich heute gut  40 Menschen mit ihren Tieren in St. Canisius auf der Freifläche der Kirche zum ersten Gottesdienst mit Segnung für Mensch und Tier getroffen.
Die Katze Greta war die einzige Vertreterin ihrer Rasse, ansonsten sind Menschen mit ihren Hunden aller Größe der Einladung gefolgt.
Erwartungsvoll saßen Mensch und Tier zusammen  und lauschten der Begrüßung von Pater Hösl, der von seiner Kindheit  auf einem Bauernhof berichtete.
Er verwies auf einen Lichtspalt in der Decke der Freifläche und beschrieb die Möglichkeit, darin einen Regenbogen zu sehen. Einen Regenbogen, wie ihn Noah mit den Menschen und Tieren auf seiner Arche am Ende der Sintflut gesehen hat, nachdem das Schiff auf dem Gebirge Ararat aufgesetzt hatte.

Nach den Begrüßungsworten sangen Jugendliche und junge Erwachsene der katholischen Gemeinde – auf der Gitarre begleitet –das Lied: „He has got the whole world in his hand“, ergänzt um die Strophe  „He has got all pets in his hands“.
Ein erster emotionaler Moment für viele Anwesende.
Nach dem Lied gab es ein  kurzes Gespräch von Pater Hösl mit Sigrid Kirschniok, die seine Frage „Ob Tiere auch eine Seele haben“ an die Anwesenden weiter gab und um Handzeichen bat: alle Daumen gingen nach oben!

Nach der Lesung von Monika Hein zur Arche Noah ging Pater Hösl in seiner kurzen Predigt auf die aktuelle Situation in unserer Lebenswelt von Mensch und Tier ein. Wenn jemand einen anderen „frisst“, weil er größer, stärker und mächtiger ist, dann entsteht umgehend ein Kampf jeder gegen jeden. Jeder denkt nur an seinen eigenen Vorteil, Klima, Armut, Schutz von Schwächeren spielt keine Rolle mehr. Die Tiere auf der Arche Noah haben das begriffen und haben ihre Reise im Miteinander bewältigt, ohne sich aufzufressen.

Im Anschluss an die Predigt erklang unter Leitung des Jugendchores das Lied von Bruce Low „Arche Noah“ aus den beginnenden 70er Jahren, das nichts von seiner Aktualität verloren hat. Nach den Fürbitten spendete Pater Hösl Mensch und Tier Gottes Segen.
Mit Laudato Si endete der Gottesdienst, aber so ganz schnell wollte niemand gehen. Mensch und Tier fühlten sich wohl miteinander und kamen ins Gespräch.

Und Pater Hösl brachte es noch einmal auf den Punkt: dies ist sicher nicht der letzte Segnungsgottesdienst für Menschen und Tiere in St. Canisius gewesen!

Artikel aus der Kirchenzeitung zum Herunterladen: PDF (Stefan Schilde, mit freundlicher Genehmigung der Kirchenzeitung TAG DES HERRN. www.tag-des-herrn.de, alle Rechte vorbehalten. © St. Benno-Verlag, Leipzig)